Gemeinderat trifft Gewerbe

Unter dem Slogan «Gemeinderat trifft Gewerbe» versammelten sich der Kölliker Gemeinderat und Gwärbler des Gewerbevereins Kölliken und Umgebung in der Aula der Schule Kölliken zu einem brisanten Austausch mit Apero zum Entspannen.

Gemeindeammann Mario Schegner steckte die Regeln ab: «Wir müssen einen klaren Weg aufzeigen, wie wir zusammenarbeiten». Detaillierter äus­serte sich Gemeindeschreiber Felix Fischer. Er legte dar, wie öffentliche Ausschreibungsverfahren ablaufen und Offerten zu bewerten sind. Aus­schreibungen definieren nicht nur ei­nen geforderten Leistungsumfang in gewünschter Güte, sondern auch Ter­minstruktur und Bewertungskriterien. Fischer stellte dazu die Interkantonale Vereinbarung für das öffentliche Be­schaffungswesen (IVöB) vor. Anno 1872 war in einer Kölliker Gemeinderats­ausschreibung zur Beschaffung einer Saugspritze von einer «Konkurrenzer­öffnung» die Rede – damals war das so. Um Chancengleichheit – respektive fairen Wettbewerb – zu gewährleisten, braucht es ein Regelwerk. Ein Vergabe­verfahren muss transparent sein und öffentliche Mittel nachhaltig einge­setzt werden. Unterschieden werden öffentliche Verfahren über die elektro­nische Beschaffungsplattform SIMAP, sowie selektive, Einladungs- und frei­händige Verfahren in Abhängigkeit von der Grösse des Beschaffungswertes. Gemäss Art. 41 IVöB erhält das «vorteilhafteste» Angebot den Zu­schlag.

Genau da setzte Gemeinderat Andreas von Gunten mit seinem Vortrag «Crea­ting safe AGI that benefits all of hu­manity» über Künstliche Intelligenz (KI) an. Um die Möglichkeiten des all­gemein zugänglichen Softwarewerk­zeugs ChatGPT aufzuzeigen, gab er auf seinem Laptop – im Bezug auf das Re­ferat von Felix Fischer – ein: Was ist das «wirtschaftlichste» und was das «vorteilhafteste» Angebot. In wenigen Sekunden generierte ChatGPT das Er­gebnis aus, ermöglicht aus unzählig gesammelten Datenmengen, ange­wandter Statistik und mathemati­schen Grundkenntnissen.
Künstliche Intelligenz ist für Ihn die dritte Revolu­tion in der Informatik. Die erste war der Personal Computer in den 80ger Jah­ren, die zweite die Vernetzungsmög­lichkeit Telefon & Internet auf dem Smartphone. Die 3. Revolution steht nun vor der Tür mit den Möglichkeiten von intelligenten Systemen. Sie wer­den uns die Arbeitswelt erleichtern und unterstützend Wirken. Schegner ergänzt – Ethik in der Welt der KI ist eine Grundlage und es erleichtert zu Wissen, dass dies eine hohe Präsenz in der Welt der Digitalisierungs-Spezia­listen hat.

Praktischer betrachtete es die Präsi­dentin des Gewerbevereins Monika Hochuli, sie hofft nach dem Ausschei­den von Andreas von Gunten weiterhin einen kompetenten Ansprechpartner im Gemeinderat zu erhalten.

(AWE, Landanzeiger 28. September 2023)

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